Dienstag, 14. Januar 2014
Yunnan und ich
pfadiflocke, 12:14h
Im Moment bin ich in Yunnan. Kleine Einfuehrung: Yunnan ist Chinas suedwestlichste Provinz, hat eine Grenze mit Burma, Vietnam, Laos, Tibeth und Guizhou (und mit dem Boot ist man auch ganz fix in Thailand).
Nachdem ich versucht habe den Westen zu erkunden und gescheitert bin, habe ich mich auf den Weg in den Sueden gemacht.
Der Westen war an sich ganz nett, nur bin ich nicht so in der Laune allein sein bzw verspuere das Beduerfnis mich mit Menschen unterhalten zu koennen. Im Gegensatz zu Lateinamerika kann ich hier naemlich nicht frei Schnauze mit den Locals reden. Was die Reise sehr verkompliziert und Chinesen generell immer versuchen einen ueber den Tisch zu ziehen. Von daher ist es ganz gut, auf die Erfahruntgen von anderen zu bauen und sich auch Mal beim Hostel Ratschlaege einholen.
In Tengchong gab es beispielsweise gar kein einziges Hostel, das Hostel, was vom Lonley Planet empfohlen wurde, ist entweder geschlossen oder wird umgebaut. Noch so eine Sache, waehrend ich in Suedamerika es verflucht habe, wenn Leute mit dem Lonley Planet gereist sind, finde ich es hier sehr angenehm und verlasse mich gern auf das Independent-travel-Einmaleins.
Tengchong bleibt mir unfairer Weise in negativer Erinnerung, was diese Stadt, aber nicht verdient hat. Denn dort hat es sehr interessante Ecken gegeben, die traditionell aufgemacht waren und auch kleine dreckige Teile der Stadt, wo eher aermere Leute ihr Gemuese und ihre Fruechte verkauft haben. Ausserdem habe ich mir in der Stadt sogar einen Wasserfall angeguckt, den mir zwei Mittelschuelerinnen gezeigt habe. Nachdem ich naemlich faelschlicherweise ersteinmal in ihre Schule gestolpert bin, hat sie die Neugier gepackt und wir haben in einem Englisch - Putonghua Mix duerftig miteinander geredet. Neben dem Wasserfall haben sie mir auch ein Anti Japanwar Museum gezeigt, in das ich, nachdem der Regen eingesetzt hat, dann auch gefluechtet bin. Propaganda vom Feinsten sag ich euch, aber auf der anderen Seite auch echt interessant mal andere Aspekte vom 2. WK zu sehen, als die Kriegsverbrechen der Nazis. Doch man muss sich selbstverstaendlich immernoch vor Augen halten, dass hinter so einem Museum viel Anti-Japan Stimmung steckt. Denn so ganz vertragen die Beiden sich immernoch nicht.
Nun bin ich also im Sueden angekommen und hier ist es wunderschoen. Jinghong ist eine super entspannte Stadt, die nicht wirklich den Eindruck einer typischen Chinesischen Grossstadt erweckt (umso besser, immerhin habe ich Urlaub). Gleich an meinem ersten Tag bin ich auch schon den ersten Deutschen begegnet, hach ja die Welt ist klein. Das erste Hostel in dem ich eingecheckt, war zwar sehr angenehm, aber leider auf der anderen Flussseite und von da hat es immer so ca. eine halbe Stunde gedauert bis man im Zentrum war. Aber es war ganz lustig. In dem Hostel selber gab es einen kleinen Garten und das Zweibettdorm ( winziger Raum mit Balkon und Doppelbett) waren ok. Es war glaube ich eher ein Familienunternehmen, weil in diesem Hostel haben sich ausschliesslich Chinesen befunden und die einzige die Englisch konnte,war ein Maedchen, die immer bis 12.00 Uhr geschlafen hat. :D
In der Stadt selber bin ich im Mekong Cafe haengen geblieben wie die meisten andern Auslaender auch. Der Besitzer, ein Franzose, der hier eine Chinesin geheiratet hat, ist ein unheimlich lockerer Typ. Er und seine Frau haben mir gleich den Kontakt fuer einen Guide gegeben, mit der ich im Westen von Jinghong unterwegs war.
Der Trek war so ziemlich das Beste, womit ich mich 3 Tage beschaeftigen konnte. Wir sind so 4 Stunden pro Tag gewandert und haben in den Haeusern von Bulang und Aini Minderheiten geschlafen. Klar 4 Stunden sind jetzt nicht gerade die Welt, aber da Sarah unheimlich gerne ihre Abkuerzungen gelaufen ist, war es schon recht anstrengend. Im Allgmeinen sind Treks hier eh eher Trampelpfade durch Waelder und Teefelder und Abkuerzungen schmalere rutschigere Trampelpfade durch Waelder und Teefelder. Was haben wir so auf dem Trek gemacht, neben Aussichten bewundern und (endlich) frischer Luft geatmet? Wir haben eine Puer Teefabrik besucht und mit dem Besitzer 2 Stunden lang Tee gekostet ("Ich muss meinen Tee auch trinken, sonst denken meine Gaeste ich vergifte sie") Meine ungeschulten Gaumen haben leider keine grossartigen Unterschiede rausschmecken koennen, aber toll war es natuerlich trotzdem. Ich kann mir gerade nicht ausmalen, wann ich je wieder die Gelegenheit haben werde so frischen und unbehandelten Tee probieren zu koennen. In den Doerfern war es ziemlich ruhig und die Menschen dort haben einem (im Gegensatz zu den Han) nicht immer 外国人 nachgerufen. Sie waren eher schuechtern uns gegenueber. Die Bulang ein Buddhistisches Voelkchen hatte einen kleinen Tempel, der eine Schule fuer die Jungen in dem Dorf war. In der Schule haben sie die Dai Schrift (eine andere Minderheit, die in den Taelern lebt) erlernt und ich denke auch religioese Praktiken. Sarah hat uns erzaehlt, dass alle Jungen in dem Dorf zu Moenchen ausgebildet werden und natuerlich auch nebenbei Chinesisch lernen. Die Aini hingegen sind keine Buddhisten. In Aini Doerfern gibt es einen Schamanen und die Frauen tragen die Kleidung, die sie selbst herstellen.
Was mir bei beiden Doerfern aufgefallen ist, dass dort noch ein ziemlich krasses Patriachart herrscht. Die Frauen sind immer sehr still und bei den Aini essen die Frauen sogar nicht mit den Gaesten (obwohl wir ueberwiegend Frauen waren). Die Maenner sind sehr gespraechig und erzaehlen einem von Gott und der Welt. Beide Voelker leben auch sehr einfach, kochen auf dem Feuer und je nach Geschmack und Entwicklungsstand haben sie keine Toilette (dafuer aber oft einen Fernsehr, ach China ... ). Neben Sarah unserem Guide und mir war noch eine Frau aus Kanada, ein Amerikaner und 2 Chinesen dabei. Anfangs hatte ich auf die 2 Chinesen so gar keinen Bock. Bitte nicht falsch verstehen, es sind echt nette Leute nur was Backpacking und Hostelverhalten betrifft, bin ich eigentlich nur negativ Beispielen begegnet. Viele Chinesen haben naemlich kein ausgesprochenes Gespuer fuer ihre Umgebung, was bei so einem Trek schnell hinderlich werden kann. Aber bei Ivy und ihrem Bruder war es nicht so, vielleicht auch weil sie schon laenger in der Schweiz lebt. Es hat auf jedenfall unheimlich viel Spass gemacht.
Der naechste Stopp die wunderschoenen Reisterassen von Yuanyang. Die Fahrt hat ... nicht so viel Spass gemacht. Der Weg war zwar ein Traum, wenn einem aber wegen der Kurven andauernd schlecht wird, macht das Ganze so schnell keinen Spass macht, wobei man nicht vergessen dar, dass Chinesen selbst im Bus rauchen,auf den Boden rotzen, ihren Muell aus dem Fenster schmeissen und Kuecken transportieren. In diesem Bus kommt netterweise novh die Tatsache hinzu, dass es keine Frischluftzufuhr gab, sprich habe die ganze Zeit das Fenster geoeffnet, um mich nicht uebergeben zu muessen (ich war wahrscheinlich die Unbeliebteste im Bus, aber egal). Als ich in Luechun um 8 angekommen bin, war die Geschaeftsstelle von den Reisebussen geschlossen. Ich bin in einem kleinem komischen Hotel untergekommen und bin nach 6 Stunden weiter Busfahrt in Yuanyang angekommen. Aber es hat sich gelohnt, die Reisterassen sind wirklich wunderschoen, es ist ein Riesengebiet, was man im Minivan am besten erkundet (wobei sich auch die Frage stellt, wer das alles bebaut) Das Hostel ist Gottseidank mit heissen Duschen und elektronischen Decken ausgestattet (tagsueber sind es in der Sonne zwar knapp 20 Grad, aber nachts fuehlt es sich teilweise kaelter an als in Chongqing). Es sind ausserdem richtig bequeme Matrazen. Die Minderheit, die hier lebt, sind die Haini. Jetzt im Winter sind alle bis auf die Kinder mit Haeuser bauen und anderen handwerklichen Taetigkeit beschaeftigt, jeder muss anpacken selbst alte Frauen (wobei ich mich bei den Chinesinnen immernoch schwer tue mit dem Alterschaetzen). Ich finds ziemlich krass wie die Menschen hier Koerbe voller Steine auf ihrem Ruecken tragen und es zusaetzlich mit einem Band auf ihrer Stirn abstuetzen. Jetzt freue ich mich auf das morgige Wiedersehen mit Alizee in Kunming.
Nachdem ich versucht habe den Westen zu erkunden und gescheitert bin, habe ich mich auf den Weg in den Sueden gemacht.
Der Westen war an sich ganz nett, nur bin ich nicht so in der Laune allein sein bzw verspuere das Beduerfnis mich mit Menschen unterhalten zu koennen. Im Gegensatz zu Lateinamerika kann ich hier naemlich nicht frei Schnauze mit den Locals reden. Was die Reise sehr verkompliziert und Chinesen generell immer versuchen einen ueber den Tisch zu ziehen. Von daher ist es ganz gut, auf die Erfahruntgen von anderen zu bauen und sich auch Mal beim Hostel Ratschlaege einholen.
In Tengchong gab es beispielsweise gar kein einziges Hostel, das Hostel, was vom Lonley Planet empfohlen wurde, ist entweder geschlossen oder wird umgebaut. Noch so eine Sache, waehrend ich in Suedamerika es verflucht habe, wenn Leute mit dem Lonley Planet gereist sind, finde ich es hier sehr angenehm und verlasse mich gern auf das Independent-travel-Einmaleins.
Tengchong bleibt mir unfairer Weise in negativer Erinnerung, was diese Stadt, aber nicht verdient hat. Denn dort hat es sehr interessante Ecken gegeben, die traditionell aufgemacht waren und auch kleine dreckige Teile der Stadt, wo eher aermere Leute ihr Gemuese und ihre Fruechte verkauft haben. Ausserdem habe ich mir in der Stadt sogar einen Wasserfall angeguckt, den mir zwei Mittelschuelerinnen gezeigt habe. Nachdem ich naemlich faelschlicherweise ersteinmal in ihre Schule gestolpert bin, hat sie die Neugier gepackt und wir haben in einem Englisch - Putonghua Mix duerftig miteinander geredet. Neben dem Wasserfall haben sie mir auch ein Anti Japanwar Museum gezeigt, in das ich, nachdem der Regen eingesetzt hat, dann auch gefluechtet bin. Propaganda vom Feinsten sag ich euch, aber auf der anderen Seite auch echt interessant mal andere Aspekte vom 2. WK zu sehen, als die Kriegsverbrechen der Nazis. Doch man muss sich selbstverstaendlich immernoch vor Augen halten, dass hinter so einem Museum viel Anti-Japan Stimmung steckt. Denn so ganz vertragen die Beiden sich immernoch nicht.
Nun bin ich also im Sueden angekommen und hier ist es wunderschoen. Jinghong ist eine super entspannte Stadt, die nicht wirklich den Eindruck einer typischen Chinesischen Grossstadt erweckt (umso besser, immerhin habe ich Urlaub). Gleich an meinem ersten Tag bin ich auch schon den ersten Deutschen begegnet, hach ja die Welt ist klein. Das erste Hostel in dem ich eingecheckt, war zwar sehr angenehm, aber leider auf der anderen Flussseite und von da hat es immer so ca. eine halbe Stunde gedauert bis man im Zentrum war. Aber es war ganz lustig. In dem Hostel selber gab es einen kleinen Garten und das Zweibettdorm ( winziger Raum mit Balkon und Doppelbett) waren ok. Es war glaube ich eher ein Familienunternehmen, weil in diesem Hostel haben sich ausschliesslich Chinesen befunden und die einzige die Englisch konnte,war ein Maedchen, die immer bis 12.00 Uhr geschlafen hat. :D
In der Stadt selber bin ich im Mekong Cafe haengen geblieben wie die meisten andern Auslaender auch. Der Besitzer, ein Franzose, der hier eine Chinesin geheiratet hat, ist ein unheimlich lockerer Typ. Er und seine Frau haben mir gleich den Kontakt fuer einen Guide gegeben, mit der ich im Westen von Jinghong unterwegs war.
Der Trek war so ziemlich das Beste, womit ich mich 3 Tage beschaeftigen konnte. Wir sind so 4 Stunden pro Tag gewandert und haben in den Haeusern von Bulang und Aini Minderheiten geschlafen. Klar 4 Stunden sind jetzt nicht gerade die Welt, aber da Sarah unheimlich gerne ihre Abkuerzungen gelaufen ist, war es schon recht anstrengend. Im Allgmeinen sind Treks hier eh eher Trampelpfade durch Waelder und Teefelder und Abkuerzungen schmalere rutschigere Trampelpfade durch Waelder und Teefelder. Was haben wir so auf dem Trek gemacht, neben Aussichten bewundern und (endlich) frischer Luft geatmet? Wir haben eine Puer Teefabrik besucht und mit dem Besitzer 2 Stunden lang Tee gekostet ("Ich muss meinen Tee auch trinken, sonst denken meine Gaeste ich vergifte sie") Meine ungeschulten Gaumen haben leider keine grossartigen Unterschiede rausschmecken koennen, aber toll war es natuerlich trotzdem. Ich kann mir gerade nicht ausmalen, wann ich je wieder die Gelegenheit haben werde so frischen und unbehandelten Tee probieren zu koennen. In den Doerfern war es ziemlich ruhig und die Menschen dort haben einem (im Gegensatz zu den Han) nicht immer 外国人 nachgerufen. Sie waren eher schuechtern uns gegenueber. Die Bulang ein Buddhistisches Voelkchen hatte einen kleinen Tempel, der eine Schule fuer die Jungen in dem Dorf war. In der Schule haben sie die Dai Schrift (eine andere Minderheit, die in den Taelern lebt) erlernt und ich denke auch religioese Praktiken. Sarah hat uns erzaehlt, dass alle Jungen in dem Dorf zu Moenchen ausgebildet werden und natuerlich auch nebenbei Chinesisch lernen. Die Aini hingegen sind keine Buddhisten. In Aini Doerfern gibt es einen Schamanen und die Frauen tragen die Kleidung, die sie selbst herstellen.
Was mir bei beiden Doerfern aufgefallen ist, dass dort noch ein ziemlich krasses Patriachart herrscht. Die Frauen sind immer sehr still und bei den Aini essen die Frauen sogar nicht mit den Gaesten (obwohl wir ueberwiegend Frauen waren). Die Maenner sind sehr gespraechig und erzaehlen einem von Gott und der Welt. Beide Voelker leben auch sehr einfach, kochen auf dem Feuer und je nach Geschmack und Entwicklungsstand haben sie keine Toilette (dafuer aber oft einen Fernsehr, ach China ... ). Neben Sarah unserem Guide und mir war noch eine Frau aus Kanada, ein Amerikaner und 2 Chinesen dabei. Anfangs hatte ich auf die 2 Chinesen so gar keinen Bock. Bitte nicht falsch verstehen, es sind echt nette Leute nur was Backpacking und Hostelverhalten betrifft, bin ich eigentlich nur negativ Beispielen begegnet. Viele Chinesen haben naemlich kein ausgesprochenes Gespuer fuer ihre Umgebung, was bei so einem Trek schnell hinderlich werden kann. Aber bei Ivy und ihrem Bruder war es nicht so, vielleicht auch weil sie schon laenger in der Schweiz lebt. Es hat auf jedenfall unheimlich viel Spass gemacht.
Der naechste Stopp die wunderschoenen Reisterassen von Yuanyang. Die Fahrt hat ... nicht so viel Spass gemacht. Der Weg war zwar ein Traum, wenn einem aber wegen der Kurven andauernd schlecht wird, macht das Ganze so schnell keinen Spass macht, wobei man nicht vergessen dar, dass Chinesen selbst im Bus rauchen,auf den Boden rotzen, ihren Muell aus dem Fenster schmeissen und Kuecken transportieren. In diesem Bus kommt netterweise novh die Tatsache hinzu, dass es keine Frischluftzufuhr gab, sprich habe die ganze Zeit das Fenster geoeffnet, um mich nicht uebergeben zu muessen (ich war wahrscheinlich die Unbeliebteste im Bus, aber egal). Als ich in Luechun um 8 angekommen bin, war die Geschaeftsstelle von den Reisebussen geschlossen. Ich bin in einem kleinem komischen Hotel untergekommen und bin nach 6 Stunden weiter Busfahrt in Yuanyang angekommen. Aber es hat sich gelohnt, die Reisterassen sind wirklich wunderschoen, es ist ein Riesengebiet, was man im Minivan am besten erkundet (wobei sich auch die Frage stellt, wer das alles bebaut) Das Hostel ist Gottseidank mit heissen Duschen und elektronischen Decken ausgestattet (tagsueber sind es in der Sonne zwar knapp 20 Grad, aber nachts fuehlt es sich teilweise kaelter an als in Chongqing). Es sind ausserdem richtig bequeme Matrazen. Die Minderheit, die hier lebt, sind die Haini. Jetzt im Winter sind alle bis auf die Kinder mit Haeuser bauen und anderen handwerklichen Taetigkeit beschaeftigt, jeder muss anpacken selbst alte Frauen (wobei ich mich bei den Chinesinnen immernoch schwer tue mit dem Alterschaetzen). Ich finds ziemlich krass wie die Menschen hier Koerbe voller Steine auf ihrem Ruecken tragen und es zusaetzlich mit einem Band auf ihrer Stirn abstuetzen. Jetzt freue ich mich auf das morgige Wiedersehen mit Alizee in Kunming.
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